Die LMU als Ort des pluralistischen Diskurses
17.11.2025
Stellungnahme zur geplanten Veranstaltung „The Targeting of the Palestinian Academia“ an der LMU München
17.11.2025
Stellungnahme zur geplanten Veranstaltung „The Targeting of the Palestinian Academia“ an der LMU München
Zu dem an der LMU geplanten Seminar „The Targeting of the Palestinian Academia“ hat die Hochschulleitung sich mit dem Veranstalter Professor Andreas Kaplony, Lehrstuhl für Arabistik und Islamwissenschaft, ausgetauscht. Hierbei wurden sowohl der wissenschaftliche Charakter der Veranstaltung als auch Sicherheitsbedenken erörtert. Daraus resultierte folgende einvernehmliche Vorgehensweise:
Die LMU hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und die relevanten wissenschaftlichen und rechtlichen Aspekte abgewogen. Die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes Gut, es bestanden in diesem Fall aber Zweifel, ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte. Die LMU trägt dabei ihrem Anspruch Rechnung, die Freiheit der Wissenschaft, die freie Rede, die sachliche Austragung von Konflikten, sowie Respekt gegenüber unterschiedlichen Auffassungen zu leben.
Weil die LMU nicht für Verbote, sondern für Angebote steht, nehmen wir dies zum Anlass, eine integrative Strategie zu erarbeiten. Dazu werden über diesen Fall hinaus wissenschaftsbasierte Veranstaltungsformate entwickelt, die Modelle dafür werden können, wie sich die LMU in Zukunft mit Themen dieser Art auseinandersetzen wird.
Mit diesen Formaten soll gezeigt werden, dass es im universitären Umfeld möglich ist, harte Kontroversen mit respektvoller Rede zu verbinden sowie Engagement und wissenschaftliche Distanzierung in Einklang zu bringen. Wenn das gelingt, kommt man jener Idee der Universität nahe, für die der wissenschaftliche Prozess das ist, was am Ende zählt.